Symbolischer Spatenstich durch Landrat Sebastian Schuster
Schnelles Internet ist gerade in Zeiten der Globalisierung ein wichtiger Standortfaktor sowie Garant für wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe. Ein leistungsfähiges Netz ist heute genauso wichtig wie beispielsweise gute Verkehrswege. Deshalb arbeitet der Rhein-Sieg-Kreis mit Hochdruck am Breitbandausbau. Hierzu werden Fördermittel aus den Förderprogrammen vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen in Anspruch genommen.
Um speziell Firmen und Unternehmen zu stärken, hat der Bund ein Sonderförderprogramm auf den Weg gebracht: Mit 350 Millionen Euro sollen unterversorgte Gewerbegebiete mit Glasfaserinfrastruktur gefördert werden. Angesetzt wird an den Stellen, an denen die Telekommunikationsunternehmen aus wirtschaftlichen Gründen keinen privatwirtschaftlichen Ausbau vornehmen.
„Der Anschluss unserer Gewerbetreibenden an ein zukunftsfähiges Glasfasernetz ist mir eine Herzensangelegenheit“, betont Landrat Sebastian Schuster. „Mit Hilfe des Förderprojektes werden die Unternehmen für die digitalen Herausforderungen gewappnet. Mein besonderer Dank gilt den Städten und Gemeinden im Kreis für die stets gute Zusammenarbeit, denn der Glasfaserausbau ist eine Gemeinschaftsaufgabe!“
11 Millionen Euro für den Kreis
Aus diesem Sonderförderprogramm erhält der Rhein-Sieg-Kreis elf Millionen Euro für die Gewerbegebiete in den Kommunen. Zehn Städte und Gemeinden nehmen am Projekt teil: Alfter, Eitorf, Hennef, Königswinter, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth, Sankt Augustin, Wachtberg und Windeck.
Stellvertretend für diese Kommunen nahm Landrat Schuster jetzt gemeinsam mit Swen Christian, Beigeordneter der Gemeinde Wachtberg, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Telekommunikationsunternehmen, des Projektträgers und der Kommunalpolitik den symbolischen Spatenstich im Gewerbegebiet Villip vor.
„Schnelles Internet ist für unsere Unternehmen heute so wichtig wie Strom und Wasser. Die Gemeinde Wachtberg leistet also damit eine entscheidende Investition in die Zukunft dieses Standorts“, so der Wachtberger Beigeordnete.
180 km Glasfaser für 500 Adressen
Ziel des Förderprojekts ist es, etwa 500 Gewerbeadressen mit einem FTTH-Anschluss (Glasfaser bis ins Gebäude) zu versorgen, der Bandbreiten von 1 Gbit/s im Down- und Upload ermöglicht. Dafür sollen mehr als 180 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden.
Bei einer Ausschreibung hatten drei Telekommunikationsunternehmen den Zuschlag erhalten: epcan baut in Königswinter und Wachtberg, GlasfaserPlus in Eitorf, Hennef, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth und Sankt Augustin und Westconnect in Alfter und Windeck. Voraussichtlicher Start der Bauarbeiten ist im Herbst 2024.
„Wir bedanken uns beim Rhein-Sieg-Kreis für das Vertrauen und freuen uns darüber, den geförderten Glasfaserausbau umsetzen zu dürfen“, teilen die drei Telekommunikationsunternehmen gemeinsam mit. „Insbesondere zur Sicherung und Attraktivitätssteigerung der Unternehmensstandorte ist eine Anbindung der Gewerbegebiete mit Glasfaser von großer Bedeutung. Genau dafür sorgen wir und starten nun mit dem Glasfaserausbau. Alle Gewerbetreibende im Projekt, die jetzt den Hausanschluss beauftragen, haben die Möglichkeit auf einen hochleistungsfähigen, zukunftssicheren und energiesparenden FTTH-Glasfaseranschluss – und das kostenlos!“
Die Eigentümerinnen und Eigentümer werden im Vorfeld des Baustarts vom Rhein-Sieg-Kreis über die Bestellmöglichkeit und den weiteren Ablauf des Förderprojektes informiert. Während dieser sogenannten Vorvermarktungsphase ist der Glasfaser-Hausanschluss kostenlos bestellbar. Auch Mieterinnen und Mieter können den Glasfaseranschluss bestellen. Das beauftragte Telekommunikationsunternehmen kontaktiert dann die Eigentümerin oder den Eigentümer und bespricht, wo der Anschluss im Gebäude errichtet wird.
Der Ausbau im Rhein-Sieg-Kreis insgesamt
Bereits im Frühjahr 2016 konnte der Rhein-Sieg-Kreis, der sich stellvertretend für seine 19 Kommunen an einem Aufruf für ein erstes Förderprogramm beteiligt hatte, vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den Förderbescheid zum Breitbandausbau in Empfang nehmen.
Ziel der Förderung ist es weiterhin, die bisher noch unterversorgten Standorte im Kreisgebiet, bei denen mangels Wirtschaftlichkeit ohne öffentliche Förderung keine Aussicht auf einen adäquaten Netzausbau besteht, weitestgehend flächendeckend zu versorgen. Seitdem wurden bereits 17.000 Haushalte und Unternehmen sowie 184 Schulen mit schnellem Internet ausgestattet.
Dieses „Leuchtturmprojekt“ des Kreises kommt vor allem dem infrastrukturell benachteiligten ländlichen Raum zugute, der dadurch als Wohn- und Wirtschaftsstandort erheblich an Qualität gewinnt. Der aktuelle „Projektbericht Breitbandausbau im Rhein-Sieg-Kreis“ ist unter www.rhein-sieg-kreis.de/breitband abrufbar.