Hennefer Verkehrsversuch ausgezeichnet

Deutscher Verkehrsplanungspreis verliehen

Die Verkehrsplanung in Hennef kann sich im nationalen Vergleich sehen lassen. Die Stadt Hennef wurde beim Deutschen Verkehrsplanungspreis 2024 für das Projekt und den Verkehrsversuch „autofreier Schulcampus“ ausgezeichnet. Bürgermeister Mario Dahm und die Leiterin des Amtes für Stadtplanung und -entwicklung, Gertraud Wittmer, nahmen die Anerkennung der Fach-Jury im Rahmen einer Feierstunde in Frankfurt am Main entgegen. Die diesjährige Preisverleihung stand unter dem Titel „Lebenswerte Straßenräume durch angepasste Geschwindigkeiten“ und bezieht sich damit thematisch auf ein breites Städtenetzwerk, dem sich auch die Stadt Hennef angeschlossen hat, um im Straßenverkehrsrecht mehr Handlungsräume für Kommunen zu erreichen.

„Tolle Bestätigung für ein mutiges Verkehrsprojekt“

„Die Anerkennung beim Deutschen Verkehrsplanungspreis ist eine tolle Bestätigung für ein mutiges Verkehrsprojekt, das unseren Schulcampus vom gefährlichen Durchgangsverkehr befreit hat und mehr Aufenthaltsqualität und Sicherheit für unsere Schülerinnen und Schüler schafft. So kann der ganze Schulcampus zusammenwachsen, nachhaltige Mobilität wird gestärkt und die Schülerinnen und Schüler können sich einen Raum erobern, der ihnen vorher nicht zur Verfügung stand, sondern als Straße den Schulcampus in zwei Teile teilte. Es freut uns sehr, dass die Fach-Jury vor allem den breiten Beteiligungsprozess bei der Erstellung des Rahmenplans Schulcampus und beim rund einjährigen Verkehrsversuch lobte“, so Bürgermeister Mario Dahm.

Hintergrund

Der Deutsche Verkehrsplanungspreis wird alle zwei Jahre von der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) ausgelobt. Unterstützt wird der Preis vom Deutschen Städtetag und verliehen durch eine Jury aus Verkehrsplanern und -wissenschaftlern. Der Hauptpreis ging an die beiden Großstädte Bielefeld und Konstanz.

Rahmenplan zum autofreien Schulcampus

Der Rahmenplan zum autofreien Schulcampus wurde unter breiter Beteiligung von Schüler*innen, Lehrkräften, Eltern und Anwohner*innen in Workshops unter Beteiligung von Fachplanungsbüros erarbeitet. Zielsetzung ist die Schaffung eines durchgehenden, zusammenhängenden und attraktiven Campus-Boulevard für die vier Schulen am Standort. Kernstück ist die Sperrung der Fritz-Jacobi-Straße für den Autoverkehr. Diese Sperrung wurde mit einem rund einjährigen Verkehrsversuch erprobt, der fachlich fundiert vorbereitet und unter Beteiligung verschiedener Interessensgruppen durchgeführt und ausgewertet wurde. Im Ergebnis fahren rund 5.700 Autos weniger am Tag unmittelbar durch den Schulcampus. Der Ausschuss für Stadtplanung und Wohnen des Rates entschied letztlich einstimmig, die Abbindung der Straße nach dem erfolgreichen Verkehrsversuch dauerhaft anzuordnen. Weitere Maßnahmen im Rahmen des Verkehrsversuches sind die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Königstraße, die Schaffung neuer Parkmöglichkeiten sowie Elternhaltestellen und eine Fußgängerampel auf Höhe der Gartenstraße. Die Sperrung der Fritz-Jacobi-Straße wurde auch vom Verwaltungsgericht in Köln als rechtmäßig und verhältnismäßig bestätigt.

Foto: © Stadt Frankfurt, Fotografie: Maik Reuß