6.244 aus der Ukraine Geflüchtete im Kreis

Jahresbericht des Rhein-Sieg-Kreises
Die Aufnahme der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen hat die Ausländerbehörde des Kreises und die kreisangehörigen Kommunen dieses Jahr vor eine große Herausforderung gestellt.
Zum Stichtag 20.12.2022 leben 5.418 Geflüchtete aus der Ukraine im Zuständigkeitsbereich der Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises. Davon haben 4.887 eine Aufenthaltserlaubnis. Fast alle Geflüchteten sind registriert.
Die Stadt Troisdorf hat als große kreisangehörige Kommune eine eigene Ausländerbehörde. In Troisdorf leben 826 Geflüchtete aus der Ukraine. Sie haben alle eine Aufenthaltserlaubnis.
Insbesondere die Registrierung der Geflüchteten mit den sogenannten PIK-Stationen (PIK = Personalisierungsinfrastrukturkomponente) war ein großer Kraftakt. Vom 25. April 2022 bis zum 15. Mai 2022 wurden dem Kreis durch das Land NRW zur Unterstützung 5 mobile PIK-Stationen für die Registrierung zur Verfügung gestellt. Bedient wurden die Stationen durch Personal der Kreisverwaltung, das aus den unterschiedlichsten Bereichen im Haus abgeordnet war. Das Team aus 110 Mitarbeitenden registrierte von Montag bis Sonntag von 7:15 Uhr bis 20:30 Uhr.
Trotz anfänglicher technischer Probleme konnten in diesem Zeitraum 2.585 Personen erfasst werden.
879 weitere Personen wurden im Zeitraum 17. Juni bis 14. Juni 2022 für die Ausländerbehörde Siegburg in der Erstaufnahmeeinrichtung in Bonn registriert.
Inzwischen verfügt die Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises über zwei weitere eigene PIK-Stationen zur Registrierung.
Unter Registrierung versteht man die erkennungsdienstliche Behandlung der Geflüchteten. Dabei wird ein biometrisches Foto erstellt und Fingerabdrücke abgenommen. Die Registrierung ist für die eindeutige Identifizierung einer Person erforderlich und auch Voraussetzung für die Erteilung eines Aufenthaltstitels. Zudem verhindert sie Doppelerfassungen und Probleme beim Leistungsbezug.
Parallel wurde in der Ausländerbehörde bis Juni 2022 eine Ukrainegruppe mit rund 20 befristet eingestellten externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut. Viele von ihnen konnten über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter vermittelt werden und kommen ursprünglich aus ganz anderen Branchen. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen, die Bedienung der PIK-Stationen, die Telefonhotline und die Kundenberatung. „Wir freuen uns, dass wir die vielfältigen Herausforderungen durch die Ukrainekrise bisher gut gemeistert haben“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Diese Aufgaben werden wir im nächsten Jahr genauso engagiert weiter wahrnehmen.“